Lisa Eckhart Antisemitöffnenschließen
Wer heute mit Verve die Kunstfreiheit verteidigt und sich mit Kurt „Darf Alles“ Tucholsky als Satirekenner ausgibt, kann sich morgen echauffieren, dass dieses oder jenes aber nicht gehe, weil jemand rassistische oder sexistische Hetze oder menschenverachtendes Framing betreibe – ein pseudokritisches Luftwort übrigens, das sich prima als verbale Abwehrwaffe eignet und darum allenthalben so beliebt ist, auch bei einer Linken, die aus der zutreffenden Feststellung, dass Sprache Machtverhältnisse widerspiegelt und Machtverhältnisse durch Sprache gefestigt werden, einen Fetisch gemacht und den Typus des Tippex-Intellektuellen hervorgebracht hat, der glaubt, man könne alles Unheil aus der Welt tilgen, wenn man nur die Sprache bereinigt – als wäre die Linke einst gegen die Diskriminierung des Proleten angetreten, damit ihn also keiner mehr scheel anschaut und abschätzig Prolet nennt.
Lisa Eckhart eckt an. Sie empört. Nicht nur unter Leuten, die sich von Berufs wegen empören, wurden im Mai dieses Jahres Antisemitismus-Vorwürfe gegen sie laut, mit einer Verzögerung von bald zwei Jahren – aber Gegenwart ist, wenn es bei Facebook oder Twitter heißläuft: Im September 2018, auf dem Höhepunkt des MeToo-Skandals, war Eckhart in der WDR-Sendung „Mitternachtspitzen“ aufgetreten.
In ihrer Bühnenrolle stellte sie die Frage, ob die MeToo-Bewegung nicht antisemitisch sei. Immerhin seien Harvey Weinstein, Woody Allen und Roman Polanski Juden. „Am meisten enttäuscht es von den Juden, da haben wir immer gegen den Vorwurf gewettert, denen ginge es nur ums Geld, und jetzt plötzlich kommt raus, denen geht’s wirklich nicht ums Geld, denen geht’s um die Weiber, und deshalb brauchen sie das Geld.“
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Cancel Culture, Damnatio memoriae, Denkmäler stürzen und Namen löschen
passen nicht mit dem “Kampf gegen das Vergessen ” zusammen.
Nur die möglichst objektive Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist der richtige Weg.
„Es ist das Schicksal jeder Generation, in einer Welt unter Bedingungen leben zu müssen,
die sie nicht geschaffen hat.“ (John F. Kennedy)
Denkmalstürzer und Bücherverbrenner öffnenschließen
2021-02-22 “Wie viel Identität verträgt die Gesellschaft” – Wolfgang Thierse (SPD)
Irgendwie hab ich diesen ganzen Gender-Wahnsinn langsam satt. Ich habe selbst eine Tochter, die meint, lesbisch zu sein und hierdurch auf eine radikal -feministisches Gleis abgedriftet ist. Sie hatte auch Männerfreundschaften Tatsächlich haben sich parallel massive Neurosen entwickelt und das ständige Kreisen um Identitätsprobleme wird zum wesentlichen Lebensinhalt. Ich stehe dem tolerant und zunehmend distanziert gegenüber. Ich gewinne langsam den Eindruck, dass es vielen Menschen, die sich an derartigen Debatten dauerhaft beteiligen, zwanghaft Aufmerksamkeit suchen, was nicht Konsequenz, sondern Ursache für derartige Bewegungen ist. Dafür spricht, dass einige Transgender Personen ihren sexuellen Zustand und ihre eingebildete gesellschaftliche Ächtung wie eine Monstranz vor sich hertragen. Ich halte das Thema für vergleichsweise bedeutungslos und überlasse diese Leute sich selbst und ihrer fortwährenden Selbstbetrachtung. Wie der Alte Fritz schon sagte: Jeder soll nach seiner Facon selig werden…aber man belästige bitte nicht andere ständig mit Ihren persönlichen Problemen und leite daraus Sonderrechte ab. Wenn J.K. Rowling meint, sich diesem Gender-Mainstream aussetzen zu müssen, darf sie sich nicht wundern, wenn sie irgendwann von ihm zerrieben wird. Die Revolution frisst ihre Kinder.
2019-06-03 Einbetoniertes Bekenntnis der Stadt zum Nazi-Dichter Weinheber
2020-10-05 “Schandwache” bei Lueger-Denkmal: Künstler fordern Umgestaltung
Medienspiegel:
Höchst erfolgreiche Blödelkomödie mit Otto Waalkes zeigt, wie sehr Humor im Wandel ist.
Rund um Identität, Diskriminierung und Sprache hat sich eine schwer zu durchschauende, große Debatte entsponnen. Ein einordnender Wegweiser.
An den antisemitischen Ergüssen des einstigen Bürgermeisters gibt es nichts zu verharmlosen. Muss die Statue weg?