„Es ist das Schicksal jeder Generation, in einer Welt unter Bedingungen leben zu müssen, die sie nicht geschaffen hat.“ 
(John F. Kennedy)

Identitätspolitik spaltet die Gesellschaft!

 Rechte wie Linke gefährden mit ihrer Identitätspolitik den Zusammenhalt in der Gesellschaft!

Wolfgang Thierse (SPD) hat eine Debatte über Identitätspolitik angestoßen über die im Deutschlandfunk (Archiv) ausführlich berichtet wird. Identitätspolitik von rechts führe zu Ausschließung, Hass und Gewalt, die aktuelle radikale Identitätspolitik von links zu Cancel Culture٭, sagte der ehemalige Bundestagspräsident. Eine pluralistische Gesellschaft könne nur funktionieren, wenn Unterschiedlichkeiten zu Wort kämen.  

Die Identitätspolitik von rechts führe zu Ausschließung, Hass und Gewalt, hatte Wolfgang Thierse am 25. Februar im Deutschlandfunk gesagt.
Zugleich kritisierte der ehemalige Bundestagspräsident eine Cancel Culture in linker Identitätspolitik.

„Das heißt, man will sich nicht mehr mit Leuten auseinandersetzen, diskutieren, den Diskurs führen, die Ansichten haben, die einem nicht passen.
Das ist ziemlich demokratiefremd und wenn nicht sogar demokratiefeindlich.“Wolfgang Thierse Deutschlandfunk

Identitätspolitik läuft darauf hinaus, das Augenmerk auf immer kleinere und immer skurrilere Minderheiten zu richten, die ihre Identität jeweils in irgendeiner Marotte finden, durch die sie sich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden und aus der sie den Anspruch ableiten, ein Opfer zu sein. Sahra Wagenknecht* Deutschlandfunk

„Jeden Tag taucht eine neue Minderheit auf, die sich zur Opfergruppe hochstilisiert“ Carolin Fourest* – Generation Beleidigt

Caroline Fourest unterscheidet überhaupt zwischen einer universalistischen, laizistischen, freiheitlichen Linken (zu der sie sich selbst rechnet) und einer radikalen, fundamentalistischen, puristischen, totalitär-gestimmten identitären Linken, die „Identitätspolitik“ als Politik der aktiven, ja privilegierten Akzeptanz von – willkürlich konstruierten – Opfer- und Minderheitengruppen versteht.

Cancel Culture, Damnatio memoriae, Denkmäler stürzen und Namen löschen passen nicht mit dem “Kampf gegen das Vergessen ” zusammen. Nur die möglichst objektive Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist der richtige Weg.

„Es ist das Schicksal jeder Generation, in einer Welt unter Bedingungen leben zu müssen, die sie nicht geschaffen hat.“ (John F. Kennedy)

 

Lisa Eckhart Antisemit öffnen

Zudem: die globalen Krisen, die zur Wiederkehr einfacher Weltbilder geführt haben, die weitgehende Selbstabschaffung des Politischen vor der Allmacht „der Märkte“ und die daraus folgende Verschiebung des Politischen auf das Gebiet der Kultur. Vielleicht auch Ich-Bezogenheit und Dünnhäutigkeit einer „Generation Schneeflocke“, sicher aber die sozialen Medien, die Mitursache und Beschleuniger in einem sind.

Wer heute mit Verve die Kunstfreiheit verteidigt und sich mit Kurt „Darf Alles“ Tucholsky als Satirekenner ausgibt, kann sich morgen echauffieren, dass dieses oder jenes aber nicht gehe, weil jemand rassistische oder sexistische Hetze oder menschenverachtendes Framing betreibe – ein pseudokritisches Luftwort übrigens, das sich prima als verbale Abwehrwaffe eignet und darum allenthalben so beliebt ist, auch bei einer Linken, die aus der zutreffenden Feststellung, dass Sprache Machtverhältnisse widerspiegelt und Machtverhältnisse durch Sprache gefestigt werden, einen Fetisch gemacht und den Typus des Tippex-Intellektuellen hervorgebracht hat, der glaubt, man könne alles Unheil aus der Welt tilgen, wenn man nur die Sprache bereinigt – als wäre die Linke einst gegen die Diskriminierung des Proleten angetreten, damit ihn also keiner mehr scheel anschaut und abschätzig Prolet nennt. Lisa Eckhart eckt an. Sie empört. Nicht nur unter Leuten, die sich von Berufs wegen empören, wurden im Mai dieses Jahres Antisemitismus-Vorwürfe gegen sie laut, mit einer Verzögerung von bald zwei Jahren – aber Gegenwart ist, wenn es bei Facebook oder Twitter heißläuft: Im September 2018, auf dem Höhepunkt des MeToo-Skandals, war Eckhart in der WDR-Sendung „Mitternachtspitzen“ aufgetreten. In ihrer Bühnenrolle stellte sie die Frage, ob die MeToo-Bewegung nicht antisemitisch sei. Immerhin seien Harvey Weinstein, Woody Allen und Roman Polanski Juden. „Am meisten enttäuscht es von den Juden, da haben wir immer gegen den Vorwurf gewettert, denen ginge es nur ums Geld, und jetzt plötzlich kommt raus, denen geht’s wirklich nicht ums Geld, denen geht’s um die Weiber, und deshalb brauchen sie das Geld.“ txt right

Identitätspolitik٭

Medienspiegel Identitätspolitik٭

2021-08-30 Bleichgesicht skalpieren verboten Johannes Gelich Archiv
Comic- und Jugendkultur im Korrekturmodus 
Comic- und Jugendkultur im Korrekturmodus Comic- und Jugendkultur im Korrekturmodus
2021-02-27 „Wir müssen anerkennen, dass es Verschiedenheit in der Gesellschaft gibt“ – Andrea Geier – Deutschlandfunk 
Die Genderforscherin Andrea Geier kritisiert eine Gleichsetzung von linker und rechter Identitätspolitik. Dadurch, sowie durch Begriffe wie „Cancel Culture“, „kommen Positionen in den Raum, die so tun, als ob Rassismus und Rassismuskritik irgendwie dasselbe seien“, sagte Geier im Dlf.
2021-02-25 „Wolfgang Thierse (SPD) über Identitätspolitik „Ziemlich demokratiefremd“ Deutschlandfunk 

Identitätspolitik von rechts führe zu Ausschließung, Hass und Gewalt, die aktuelle radikale Identitätspolitik von links zu Cancel Culture, sagte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) im Dlf. Eine pluralistische Gesellschaft könne nur funktionieren, wenn Unterschiedlichkeiten zu Wort kämen.

„Das heißt, man will sich nicht mehr mit Leuten auseinandersetzen, diskutieren, den Diskurs führen, die Ansichten haben, die einem nicht passen. Das ist ziemlich demokratiefremd und wenn nicht sogar demokratiefeindlich“

2020-07-13 Wegweiser durch den Kulturkampf: Von Identität, Denkmalsturz bis zum “Mohren”-Streit Kurier Rund um Identität, Diskriminierung und Sprache hat sich eine schwer zu durchschauende, große Debatte entsponnen. Ein einordnender Wegweiser.

Das Problem ist, dass Aktivisten und Shitstorms mittlerweile eine Paralleljustiz geschaffen haben, die gnadenlos alles bestraft, was dem linken Mainstream nicht gefällt. Ob die “Vergehen” stattgefunden haben oder justiziabel sind, ist dabei ganz egal; eine falsche Meinung, und die totale gesellschaftliche und wirtschaftliche Vernichtung droht, schlimmer als eine Geldstrafe oder sogar eine kurze Gefängnisstrafe.