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Debatte über Strafmündigkeit

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Der Missbrauchsfall 12-jaehrige-vergewaltigt befeuert die Debatte über die Senkung der Strafmündigkeitsgrenze.

Die Mädchen-Bande vom Reumannplatz sollte eigentlich auch in die Debatte einfließen..

"Experten" und Grüne sind gegen eine „Anlassgesetzgebung“.

Bundeskanzler Nehammer will Altersgrenze für Strafmündigkeit senken und ist damit einer Meinung mit 76% von Befragten (ein sample das wahrscheinlich repräsentativ ist, aber dennoch ein Abbild der Meinung der Bevölkerung darstellt.

Reflexartig kritisieren Grüne, Gerichtspräsidenten, NGO-Vertreter, Caritas, Experten, Kriminalsoziologen und Experten für “eh alles” die Vorschläge ohne auch nur einen Moment lang auf seine Argumente zu reagieren und die Notwendigkeit des Handelns zur Kenntnis zu nehmen.
Eine Einladung zur “Einbindung aller Stakeholder” und “Gesamtheitlichem Zugang” bleibt ohne Beachtung und Reaktion (2024-03-05 Edtstadler will diskutieren – ORF).

Dies ist weder Debatte noch Diskussion, sondern Eindreschen auf den politischen “Gegner” und eigene Selbstüberhöhung – zum Schaden von Opfern und auch Tätern!

Meine Meinung: Strafmündigkeit auf 12 Jahre senken? NEIN – sondern auf 10 Jahre!

P.S.:  Wer suchet, der findet!

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Medienspiegel:

2024-03-09 Erneut Verdacht auf Missbrauch unter Jugendlichen – Kurier

2024-03-09 Soll die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herabgesetzt werden? – Kurier
Reine Anlassgesetzgebung oder eine sinnvolle Maßnahme, die durch eine veränderte Gesellschaft notwendig wurde? Darüber scheiden sich die Geister.  

Über Monate hinweg sollen 17 Verdächtige zwischen 13 und 18 Jahren ein zwölfjähriges Mädchen missbraucht haben.
Der Fall sorgte für riesiges Aufsehen. Und führte auch zu Forderungen, das Jugendstrafrecht drastisch zu ändern.
Zwei KURIER-Redakteure haben sich dazu ihre Gedanken gemacht.

PRO Johanna Hager
Ja, damit die teils unvorstellbaren Taten die Ausnahme bleiben und nicht mehr werden. Doch sie werden mehr. Nicht nur gefühlt ob der öffentlichen und politischen Diskussion darüber.Laut Innenministerium hat sich die Zahl der Straftaten, die Junge unter 14 Jahren begangen haben, in den vergangenen zehn Jahren in Österreich verdoppelt. Das kann und wird nicht einzig darauf zurückzuführen sein, dass Menschen aus anderen Kulturkreisen sich hier nicht integrieren können oder wollen. Die Welt hat sich verändert – und wir uns als Individuen wie Gesellschaft mit ihr.

Ein 12-, 13- oder 14-jähriges Schulkind wächst 2024 unter diametral anderen Umständen auf als seine Eltern. Es wirkt und ist oft früher jugendlich und wird ebenso behandelt. Es hat Zugang zu Handy und Internet und damit zu Bereichen des vermeintlich Erwachsenen vorbehaltenen Lebens, für die es früher Hürden und Regeln gab. Wer sich an Filme mit FSK-Altersbeschränkung (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) erinnern kann und weiß, dass heute auf jedem Handy jederzeit von Gewaltspielen bis -pornografie alles Unmögliche möglich ist, weiß allein ob dieses Vergleichs, wie anders die Welt geworden ist. Unter 14-Jährige, die so sozialisiert sind, die misshandeln, vergewaltigen, morden, dürfen derzeit nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Wer das aber zu tun imstande ist, der ist schadenersatzpflichtig, der muss zur Rechenschaft gezogen werden können. Nicht in Haft, aber in einem engmaschigen Resozialisierungsprogramm.

CONTRA Bernhard Gaul
Geht es nicht eigentlich darum, vor allem straffällige Jugendliche aus fernen Kulturkreisen, vulgo Ausländer, mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen? Sie durch so eine Strafrechtsänderung jedenfalls als schuldfähig anzusehen, egal ob Zehnjährige die Tragweite ihrer Taten vollumfänglich verstehen oder nicht?

Angesichts der horriblen Taten der vergangenen Wochen, noch dazu mit minderjährigen Opfern, ist der Vorschlag zur Senkung des Strafmündigkeitsalters verständlich. Aber ist das auch klug?

Belegt ist, dass die Höhe der Strafe Jugendliche nicht abschreckt. Gegen die Annahme, die Jugendkriminalität würde stark steigen, spricht ein Blick in die Verurteilungsstatistik, die Verurteilungen sanken seit 2012 um knapp ein Drittel.

Ja, es braucht Reformen. Aber nicht, indem das Alter der Strafmündigkeit gesenkt wird. Jugendpsychiater erklären, dass Jugendliche, die kriminell werden, oft in ihrer emotionalen Entwicklung und damit der Fähigkeit, nach sozialen Normen zu handeln, hinterherhinken. Und es wird wohl niemand glauben, dass ein 12-Jähriger in einer Justizstrafanstalt etwas anderes lernt als dissoziales Verhalten. Sinnvoller wären wohl Investitionen in Jugendhilfe und Psychiatrie. So viele Traumatisierte sind hier und haben Bleiberecht, aber kein soziales Netz im Alltag, niemanden, der ihnen erklärt, was unsere Werte sind und dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Wäre das nicht sinnvoller? Schließlich könnte das straffällige Kind irgendwann mein Nachbar sein.

Quelle: Kurier vom 2024-03-09

2024-03-08 12-jähriges Mädchen in Wien missbraucht: Wenn ein “Nein” nicht zählt – Kurier
Der Fall spielt in einem Umfeld, in dem junge Männer glauben, sich nehmen zu können, was sie wollen.