Heinz Sichrovsky: Gsindl

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Sind Sie dabei?


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Der SPÖ-Politiker Deutsch hat dem Kanzler das Skifahren verboten, weil vor sechs Jahren Johanna Mikl-Leitner „die Sozis“ in privater Korrespondenz „Gsindl“ nannte. Ein pensionierter AK-Funktionär hat aus Empörung sogar das Goldene Ehrenzeichen retourniert (mein Glückwunsch an das Ehrenzeichen ist unterwegs). Es musste ja auch schon Kurz gehen, weil er nicht widersprochen hat, als einer aus der türkisen Parallelwelt Parteifreunde per Privat-SMS „alte Deppen“ und „riesen oasch“ hieß. Nun kann ich die Seriosität letztgenannter Zuschreibungen nicht beurteilen, da ich mich in Sektenkreisen nicht auskenne (Kurz vermisse ich jedenfalls wie einen eingewachsenen Zehennagel). Und ob der Landeshauptfrau unter Verweis auf Bonzen, die sich zu Diktatorenberatern umschulen ließen, nicht sogar der Wahrheitsteilbeweis gelänge: Darüber will ich, der gepeinigte SP-Stammwähler, aus medienrechtlicher Vorsicht nicht mutmaßen.
ABER: Haben nicht auch Sie den Eindruck, dass wir in die Diktatur von Handy-Dieben, Denunzianten, gewerbsmäßig Empörten und paramilitärischen Gouvernanten taumeln? Deshalb wollte ich fragen, ob Sie mit mir eine Widerstandszelle gründen möchten. Wir würden uns im schalldichten Bunker mit Zigeunerschnitzel und Mohr im Hemd vollschlagen und anschließend 20 Minuten lang „Riesenoasch“ singen. Und mögen meine Aussichten auch bloß theoretischer Natur sein: Die Teilnehmerinnen dürfen mich sogar ohne Angst vor Gerichtsfolgen begehrlich anblicken.