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political correctness – eine ultimative Waffe gegen Meinungsfreiheit?

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In seinen Betrachtungen eines Unpolitischen (1915-1918) beklagt Thomas Mann die „Auferstehung der Tugend in politischer Gestalt, das Wieder-möglich-Werden eines Moralbonzentums sentimental-terroristisch-republikanischer Prägung, mit einem Worte: die Renaissance des Jakobiners“.
Dass dieses Moralbonzentum heutzutage nicht mehr im Namen einer totalitären Ideologie auftritt, sondern im Namen des Individualismus, macht die Sache so gefährlich.

Meinungen

Sie haben zuletzt häufig Political Correctness kritisiert. Was stört Sie daran?
Die Dominanz der USA basiert ja nicht nur auf ihrer militärischen Übermacht sondern vor allem auf ihrer propagandistischen Überlegenheit ihres weltweiten Nachrichtenmonopols. Von daher kommt auch diese sogenannte Political Correctness.
Sie ist ein raffinierter propagandistischer Trick der alles aushebelt und ersetzt: Ethik, Moral, Rechtsstaatlichkeit.
Man kann jetzt ganz einfach per Social Media Leute sozial vernichten, nur weil einer sich unglücklich ausgedrückt, oder ein Wort verwendet hat, das gerade auf dem Index steht. hat. Es geht nur noch darum wie man etwas sagt, nicht mehr was man sagt. Daher die inflationäre und ständige, sinnlose Verwendung von Begriffen wie “Nazi” oder ‘Rassist”.
Es gäbe ja eine Menge Gründe Trump zu kritisieren,  aber das Vokabular der PC-Aktivisten ist so ärmlich, dass ihnen zu Trump nichts anderes einfällt. Deshalb stört ihn ja die Kritik nicht, weil sie so stumpf und unspezifisch ist.
(Gottfried Helnwein – 2019-06-05 – Der Standard)